BikerTom: Über mich

Hier schreib ich bei Zeiten mal etwas über mich.

Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich mit dem Zweirad unterwegs. Einige hunderttausend Kilometer Fahrleistung sind da zusammen gekommen. Am längsten habe ich meine Suzuki VL 800 kreuz und quer durch Europa gefahren, das allein waren schon über 122.000 km.

Warum gerade Motorrad fahren?

So ganz genau beschreiben kann ich es eigentlich nicht. Damals mit 16 Jahren war es so etwas wie Abkehr vom Elternhaus und (langsam) erwachsenen werden. Dann viele Jahre ein bequemes Mittel für den Weg zur Arbeit und zurück. Heute ist es eher eine Art Lebensgefühl.

Ich spüre das Adrenalin, die Kälte, die Hitze, den Wind, den Regen, die Beschleunigung, die Entschleunigung, den Geruch von frischem Heu, meinen Hintern, Rücken und mehr.

Das alles sagt meinen Körper & Geist: „Hey Alter, Du lebst noch.“

Bewusst leben!

Nach einem einschneidenden Erlebnis vor 4 Jahren feiere ich 2 mal im Jahr Geburtstag. Und sehe seitdem jeden Tag als einen Tag+ in meinem Leben an. Ganz oft ist es im Leben ja so, dass man sich neu erfinden und für sich entscheiden muss, was war, was will ich und wo soll die eigene Reise hingehen. Oft habe ich noch den Spruch eines SPD-Politikers „Hätte, hätte, Fahrradkette…“ im Hinterkopf.

Denke ich zurück an meinen Vater, unterstreicht das meine Einstellung nochmals. Er wollte immer so viel unternehmen, wenn er erst in Rente geht. So Vieles hat er vor sich hergeschoben, bis das Leben leider doch andere Pläne für ihn vorgesehen hat. Bei meinem Großvater war es nochmals anders; die hatten damals in der Kriegs- und Nachkriegszeit kaum Möglichkeiten, ihren persönlichen Neigungen so nachzugehen, wie wir das heute machen können.

Vor diesem Hintergrund nutze ich meine Lebenszeit heute so lange, wie es die Gesundheit noch möglich macht. Mit 85 Jahren brauche ich auch keine Motorradtouren durch Europa machen, da ist dann wohl Ende Gelände.

Meine Bikes

Angefangen habe ich vor fast 50 Jahren mit einer gebrauchten Zündapp. Danach gab es eine Trialmaschine von Yamaha. Es folgten 2 Honda-Lizenznachbauten aus Asien (hatte damals keine Kohle), dann eine Suzuki VL 800 (ein echtes Wunschbike!), eine CBF 600 von Honda und zum Schluß nun die Royal Enfield classic. Die letzten drei Motorräder stehen noch mit einem weiteren Bike meiner Partnerin in der Garage.

Lebensmotto

Mit Mitte 60 habe ich schon so einiges hinter mir. Teilweise mehr, als vielleicht andere mit einem „normalen“ Leben. Vorsichtig formuliert war es ein Durchmarsch durch alle Instanzen. Von relativ bescheidenen Verhältnissen (bin gelernter Schlosser) nach reich und von reich nach ganz arm. Also das volle Programm von eigenem Unternehmen, großen privaten Fuhrpark, teuren Hobbys und vielen Angestellten bis zur Obdachlosigkeit und vier Jahren mega-hartes Überleben auf der Straße bei Wind und Wetter. Davon fast 1 Jahr in Nordafrika (aber nicht als Tourist). Das Leben in Wohnungslosigkeit hat mich damals nachhaltig UND für immer geprägt!

Entweder man geht komplett im Elend unter oder steigt wie der Phönix aus der Asche mental gestärkt wieder auf. Bei mir war zum Glück der Lebenswille Sieger; zwei meiner Straßenkumpels haben damals den Kampf verloren.

Vier Sprüche passen in mein bisheriges Leben: „Sag niemals nie…„ und der Spruch von Toyota „Nichts ist unmöglich„. „Leben und Leben lassen“ ist mein Motto aus dieser Zeit. Und „Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott…“ kennt jeder. Und das stimmt in meinem Fall auch.

Heute stehe ich als Vorstandsvorsitzender zwar wieder eher auf der Sonnenseite, aber ich habe meine Lektion im Leben gelernt.

Die RE 350 unterwegs fotografiert. Macht Spaß, könnte einen Schlag schneller fahren, aber ist ansonsten für mich genau das richtige Moped. Die anderen drei Bikes stehen seit Juli in der Garage und ärgern sich, weil sie nicht mehr so oft wie davor benutzt werden…

Einige Einzelseiten – sortiert nach Alphabet