Wissenswertes über unterschiedliche Motorradhandschuhe
Ein besonders wichtiger Bestandteil einer umfassenden Schutzausrüstung sind Motorradhandschuhe. Geprüfte Motorradhandschuhe bieten Schutz vor Umgebungsbedingungen, ohne dabei die Fingerfertigkeit des Benutzers beim Betätigen der Steuer- und Bedienelemente des Motorrads zu beeinträchtigen. Geschützt werden sollen im Fall eines Sturzes vor allem die Finger, Handflächen und Handgelenke.
Der Motorradhandschuh muss einem selbst passen
Zusätzlich zur Sicherheitszertifizierung ist es entscheidend, dass Motorradhandschuhe auch in puncto Komfort überzeugen. Der teuerste Handschuh aus dem Internet bringt keinen Spaß, wenn er irgendwo zwickt oder drückt. Hat man außerdem das Pech zu große oder zu kleine Hände zu haben, wird es mit der Wahl der passenden Motorradhandschuhe manchmal schwer.
Ich selbst kaufe meine Motorradhandschuhe für den Sommer nur noch vor Ort im Motorradladen, wo ich sie auch alle anprobieren kann. Meine Winterhandschuhe von Reusch halten schon seit vielen Jahren, da ist ein Neukauf vorerst nicht geplant. Da zahlt sich der höhere Anschaffungspreis in den Jahren danach mehr als wieder aus!
Ein gut sitzender Motorrad-Handschuh ermöglicht es dem Motorradfahrer, auch über Zeit hinweg die Kontrolle über das Motorrad zu behalten, ohne Ermüdungserscheinungen zu riskieren. Das gilt vor allem bei längeren Motorradfahrten über die Autobahn in Verbindung mit höherer Geschwindigkeit.
Auch das Wetter spielt hier eine wichtige Rolle. Kälte und Nässe an den Fingern sind auf Dauer gefährlich und können meiner Erfahrung nach das Reaktionsvermögen unterwegs deutlich reduzieren! Man möchte das eigentlich nicht meinen, aber gerade in den Sommernächten können die Temperaturen ganz unangenehm nach unten gehen. Mit leichten Sommerhandschuhe kann es dann schon recht kühl werden. Und klamme Finger kann niemand unterwegs gebrauchen.
Hochwertige Materialien wie Leder oder spezielle Textilien sorgen nicht nur für eine optimale Passform, sondern bieten zudem die nötige Atmungsaktivität. Viele Modelle sind außerdem mit speziellen Polsterungen ausgestattet, die Stöße absorbieren und den Fahrkomfort erhöhen. Klar kann man theoretisch auch mit Gartenhandschuhen oder Schweisserhandschuhen fahren, aber Sicherheit sieht heute doch anders aus.
Auch Klettsysteme tragen dazu bei, dass der Handschuh sicher am Handgelenk sitzt und nicht verrutscht, was im Falle eines Sturzes mit dem Motorrad zusätzliche Sicherheit bietet. Die Kombination aus Schutz, Komfort und Funktionalität macht den Motorradhandschuh somit zu einem unverzichtbaren Element jeder Motorradausrüstung.
Motorradhandschuhe mit CE-Zeichen
Alle Motorradhandschuhe mit CE-Zeichen sind gemäß der Verordnung (EU) 2016/425 als „Persönliche Schutzausrüstung“ eingestuft und wurden bei einem akkreditierten Prüfinstitut auf Basis der EN 13594:2015 zertifiziert. Innerhalb der Norm existieren die Schutzklassen Level 1 und Level 2. Die gesamte Schutzklasse wird von folgenden Faktoren bestimmt: Verstellsystem, Reißfestigkeit, Nahtstärke, Schnittfestigkeit, Abriebfestigkeit, Standardgrößen, Stulpenlänge, Fingerfertigkeit und Knöchelprotektor. Level 2 hat hier einen noch höheren Schutz als Level 1.
Meine Wahl bei Motorradhandschuhen
Also ich bin ja schon einige Jahrzehnte mit den Mopeds unterwegs. Die ersten Motorradhandschuhe waren gebraucht und es gab sie bei meinem ersten Zweirad praktisch dazu. Qualität: Grottenschlecht. Danach wurden normale Sommerhandschuhe aus Leder gekauft. Kosteten im Mopedladen damals gut 25 DM. Und ich hatte auch nur ein Paar. Kälte und Nässe waren noch nie mein bester Freund. In den Jahren habe ich mir dann ein eigenes System bei den Motorradhandschuhen ausgeklügelt.
Grundsätzlich habe ich immer 2 Paar Handschuhe mit. Dann mache ich einen Unterschied zwischen Sommer und Winter. Entsprechend werden andere Motorradhandschuhe getragen. Da ich das ganze Jahr über fahre, kann es auch mal unter Null Grad werden. Ist das der Fall, ziehe ich unter meinen bewährten Handschuhen von Reusch noch einen dünnen Unterziehhandschuh (auf dem Foto oben rechts neben dem Helm) drunter. Der hält aufgrund seiner speziellen Fasern die Körperwärme eine Spur länger. Griffheizung und/oder beheizte Handschuhe habe ich nicht.
Merke ich dann bei extrem kalter Witterung das es überhaupt nicht mehr geht, muss ich halt aufhören oder Pause machen. Sinkt das Thermometer Richtung 10 Grad unter Null, hat sich das Mopedfahren erledigt. Da werden nämlich auch meine Füße kalt. So groß ist die Liebe zum motorisierten Zweirad dann doch nicht!
Der liebe Regen:
Ja, wir Motorradfahrer wollen ja immer nur bei schönem Wetter unterwegs sein. Die Realität sieht natürlich anders aus. Aus diesem Grund habe ich Regenhandschuhe im XXL-Format aus Gummi dabei. Sie sind so lang, dass das mit der Jacke oder dem Regenkombi gut harmoniert; also das normalerweise kein Regen zurück in den Handschuh läuft. Ist mir bisher nur bei einer Tour in Tschechien passiert, wo das Wasser schlagartig von links, rechts, oben und unten gekommen ist. Keine Cance!
Welche Motorradhandschuhe sind jetzt nun die Besten?
Nicht einfach zu beantworten. Folgendes gilt hauptsächlich bei Onlinebestellungen. Nimm dir einen Moment Zeit, um die Größe deiner Hände genau zu messen. Denk daran: Handschuhe, die zu groß sind, können verrutschen und dir das Gefühl geben, nicht wirklich mit dem Lenker des Motorrads verbunden zu sein.
Und was passiert, wenn die Motorradhandschuhe zu klein sind? Deine Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt, und das kann deine Kontrolle über das Motorrad gefährden. Und dicke Finger nerven unterwegs gewaltig. Vom Schwitzen will ich erst gar nicht sprechen! Ein gut sitzender Motorradhandschuh gibt dir das Vertrauen und die Kontrolle, die du zum Lenken und Bedienen des Motorrad brauchst.
Die besten Marken in der Branche der Motorradbekleidung haben sich durch herausragende Qualität und innovative Designs einen Namen gemacht. Einen Blick wert sind auf jeden Fall Anbieter wie Reusch, Held, Alpinestars, Dainese oder auch REV’IT!? Diese Namen werden von Motorradfahrern auf der ganzen Welt geschätzt. Sicherlich kann man sich auch für NoName-Produkte zw. Eigenmarken der bekannten Anbieter entscheiden. Wenn du dich aber für einen etablierten Hersteller entscheidest, erhältst du nicht nur ein Produkt – du investierst in ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens. Das es leider auch anders geht, zeigt der folgende Absatz.
Schlechte Motorradhandschuhe?
Ja, auch das ist möglich: Produktrückrufe bei Motorradhandschuhen. Bitte einmal auf den nachfolgenden Link klicken Es wird dann ein neues Fenster geöffnet.
Die dort aufgelisteten Produkte von Polo Motorrad dürften meiner Meinung nach nur ein kleiner Teil dessen sein, was wir als Verbraucher (und Motorradfahrer) so mitbekommen. Polo hat zumindest so viel Anstand gehabt, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Das ist aber – glaube ich ein – grundsätzliches Problem. Wenn alle immer nur auf billig, billig schauen und nicht auf Qualität und Sicherheit, dann sind das offensichtlich auch die negativen Folgen bei den Lieferketten aus China.
Handschuhpflicht im Ausland
Die Frage ob man auf dem Motorrad wirklich Handschuhe tatsächlich tragen muss, ist beispielsweise in Frankreich ganz eindeutig geklärt. Ja, in Frankreich besteht für Motorradfahrer die Pflicht, Handschuhe zu tragen. Sie müssen der Norm entsprechen und mit einem CE-Zeichen versehen sein. Diese Bestimmung gilt auch für ausländische Motorradfahrer. Bei Zuwiderhandlung droht eine Geldbuße. Ich meine gelesen zu haben, dass das gut 70 Euro Strafe sind.
Eine angemessene Sicherheitsbekleidung zum Motorradfahren ist ja praktisch unerlässlich. Wer sich mit dem Motorrad mal so richtig auf dieNase gelegt hat, der kennt die Folgen. Ich halte solche bescheuerten Gesetze wie in Frankreich für unnötig, wenn es nur ums Abzocken vor Ort geht. 70 Euro für einen Motorradhandschuh ohne EC Kennzeichen halte ich für einen Witz. Viel wichtiger wäre es doch, noch intensiver über die Konsequenzen aufgeklärt zu werden, wenn es zu einem Sturz kommt.
Ja, es wird immer Zweiradfahrer alle Art geben, die ohne zuverlässige Schutzkleidung unterwegs sind. Speziell Motorradfahrer sollten im eigenen Interesse darauf achten, angemessen geschützt zu sein. Dazu zählen helle, gut sichtbare Motorradklamotten, zertifizierte Motorradhelme, Stiefel oder Schuhe mit Knöchelschutz und selbstverständlich auch richtige Motorradhandschuhe.